Bezirksapostel Rüdiger Krause in Havelberg

(rd). Havelberg. Am Mittwoch, dem 17. Oktober 2012 besuchte Bezirksapostel Rüdiger Krause in Begleitung von Apostel Böttcher und Bischof Novicic die Gemeinde Havelberg. Eingeladen zu diesem Gottesdienst waren auch die Gemeinden Perleberg, Wittenberge und Wusterhausen. Dazu auch alle freien Amsträger des Bezirkes mit Partnern, ebenso die Ruheständler des Bezirkes Elbe-Prignitz mit ihren Partnern, sodaß die Kirche gut gefüllt war. Vor dem Gottesdienst intonierte der gemischte Chor, untere der Leitung von Priester J. Wesenberg, zur Einstimmung einige Lieder. Teilweise wurde der Chor mit Klavier begleitet.

Die Gemeinde sang zum Eingang das Lied Nr. 159 aus dem Gesangbuch: „Der Glaub ist feste Zuversicht“. Pünktlich um 19:30 Uhr begann der Gottesdienst und der Bezirksapostel diente mit dem Wort aus dem 2. Korintherbrief Kapitel 4, Vers 17 und einem Teil des Verses 18: „Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare“. Der gemischte Chor intonierte nach der Verlesung des Textwortes das Lied CM 356: „Geisteswind aus Himmelshöhen“.

Heiliger Geist rausch‘ mit Macht durch unsre Reihen.

Bezirksapostel Krause ging auf das vorgetragene Lied ein und stellte fest, daß der Text klingt wie der Ruf nach Reinigung einer „verstaubten“ Seele, einen klaren Blick zu erlangen. Der heilige Geist soll nicht vorbeirauschen, er soll mit seiner Kraft durch unsere Herzen rauschen. Die reinigenden Elemente mögen dabei verspürt werden. Manche Dinge vernebeln, Panik tritt ein. Es fehlt der Durchblick. Der Geisteswind hat aufklärenden Charakter und ermöglicht den geistlichen Durchblick.

Gefahr: Das Gegenwärtige (Sichtbare) zu hoch einschätzen.

Die Seele verliert dabei den Blick auf das Göttliche, die gewichtige Herrlichkeit. Die Zukunft hat Gewicht. Ein Schiff, das bis an die Belastungsgrenze beladen ist, hat den Tiefgang, der benötigt wird um Stürmen zu trotzen. Das Schiff liegt im Wasser geborgen, ruhig und sicher. So geht es mit unserer Gotteskindschaft. Der Herr ist am Steuer und wir benötigen nur genügend Tiefgang.

Unsre Trübsal ist zeitlich und leicht.

Wir sind Menschen und kommen, der eine mehr, der andere weniger, auch in Trübsal. Eigene Sorgen drücken und oftmals ist man trostbedürftig. Und das soll leicht sein? Leicht bezieht sich auf das Sichtbare und das vergeht. Schwerer wiegt das Unsichtbare, denn das ist ewig. Wir sind in Gottes Hand und vertrauen ihm. Auch der Herr Jesus war, rein menschlich gesehen, im Garten Gethsemane in Trübsal. Er rang mit dem Vater, dass der Kelch an ihm vorübergehen möge. Aber er hatte Vertrauen zum Vater und brachte dies zum Ausdruck, in dem er sagte „Dein Wille geschehe“. So beten und ringen auch wir, wenn wir in Trübsal sind. Den Glauben lassen wir uns nicht beeinträchtigen denn wir wissen, der Herr sieht darauf. Wir gewichten – die Herrlichkeit steht allem gegenüber und wiegt am Meisten. Geben wir nie auf, egal wie der Teufel argumentiert. Die Stellenwerte werden sich veränderrn.

Das Unsichtbare sehen.

Man muß nicht ängstlich sein, auch wenn man einen tiefen Blick in unsere Zeit wirft. Der Herr gibt täglich neue Kraft. Das Unsichtbare sehen. Das haben die Sänger mit ihrem Vortrag gemeint. Eine Versammlung wird durch das Unsichtbare ein Gottesdienst; im Umkehrschluß bedeutet dies, daß ein Gottesdienst keine Versammlung ist. Wenn man spürt, wie der Heilige Geist durch das Herz rauscht, sieht man das Unsichtbare. Jesus war sichtbar der Zimmermann. Unsichtbar war er Gottes Sohn. Dies zu erkennen war nur wenigen vergönnt. Es waren die, die mit dem Herzen geschaut haben. Wenn ein Gottesdienst ganz besonders die Seele berührt, hat man das Unsichtbare gesehen. Die drei Apostel erlebten auf dem Berg der Verklärung wie das Unsichtbare sichtbar wurde. Ein weiteres Beispiel. Das Ritual aus der Liturgie, die Sündenvergebung und Abendmahl, sind sichtbar. Die Wirkung aus dem Opfertod Jesu ist unsichtbar und greift viel tiefer. Auf das Unsichtbare sehen und man erhält die Fähigkeit das Unsichtbare auch zu erkennen. Dann erhält man sich den Blick für das Wesentliche. Der Stammapostel ermahnt immer wieder, gelassen und souverän zu sein. Warum sagt er das so oft? Weil man viel zu viel auf das Unwesentliche schaut. Wir sind eine Gemeinde und schauen gegeneinander auf. Wir ziehen gemeinsam weiter unseren Glaubensweg.

Der Chor sang aus dem Lied CM 193 : „Fürchte dich nicht länger“ und die Predigt wurde ergänzt durch das Dienen von Apostel Böttcher. Danach intonierte der Chor das Lied CM 302: „Der treuen Gotteskinder flehen“ und es diente der Vorsteher der Gemeinde Havelberg, Hirte Köhne

Nach der Feier des Heiligen Abendmahles wurde Priester Manfred Wesenberg, auf Grund der Erreichung der Altersgrenze nach 40-jähriger Amtstätigkeit, in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Der Gottesdienst endete mit Gebet und Segen.

Bilder: R. Dittmar